21. Juli 2014 in Coaching

Löst Reden Probleme?


Reden hilft: Denn dadurch, dass wir etwas in Worte fassen, wird uns vieles erst bewusst. Löst reden aber auch Probleme?

Mit Reden allein können Probleme oft nicht gelöst werden. 
Je nachdem müssen auch Taten 
folgen. Und dennoch: Das Miteinander-Reden spielt eine entscheidende Rolle 
dafür, ob ein Problem verstanden und 
gelöst werden kann.

Kommunikation hilft uns, unsere Wünsche, Gefühle und Beweggründe auch für andere nachvollziehbar zu machen. Das Verständnis für den anderen ist die Basis, auf der die Motivation entsteht, etwas im Verhalten zu ändern und Kompromisse zu schliessen. Und 
zudem fühlen wir uns wohl und bestätigt, wenn wir verstanden werden.

Doch das Reden hat noch eine zweite wichtige Funktion – eine für uns selber: 
die erstaunliche Eigenschaft, dass 
dadurch, dass wir etwas in Worte fassen, uns bestimmte Gefühle erst bewusst 
werden. Wir können unsere Gefühle 
besser unterscheiden, die unser Denken und Handeln mitbestimmen. So formu­lieren wir auch Gedanken in Sätzen aus. Wenn der Satz da ist, ist auch das dahinterliegende Gefühl und die Motivation klar.

Worte wecken Emotionen
Da unsere Gefühle massgeblich 
unser Verhalten beeinflussen, 
wirkt die Sprache sich auf unser Verhalten aus. Das wird 
deutlich im Beispiel von Selbstgesprächen: «So, jetzt reiss dich 
zusammen! Bleib ruhig und 
versuch es nochmals!» Solche 
Sätze kennen wir alle. Und auch 
die Auswirkung davon: Diese 
im Kopf – und manchmal auch 
laut – ausgesprochenen Gedanken 
helfen uns, konzentriert und 
motiviert zu bleiben. Und wie bei 
uns selbst wecken Worte auch 
bei anderen Emotionen. Dadurch 
besteht die Chance, auch deren 
Verhalten zu beeinflussen.

Das heisst aber nicht dass wir über alles was uns beschäftigt auch reden müssen. Durch Reden öffnen wir uns, wir zeigen uns und machen uns auch 
verletzbar. Je nach Kontext und Verhältnis ist daher zu überlegen, wie viel wir von uns selber preisgeben wollen. Während in intimen Beziehungen und Freundschaften diese Selbstöffnung, dieses Sprechen über sich, wichtig ist, damit die Beziehung 
lebhaft bleibt und eine Tiefe erhält, ist eine tiefe Selbstöffnung im Arbeitsumfeld nicht immer angebracht.

Zudem ist Reden oft auch anstrengend. Wenn wir etwas ausdrücken, müssen wir mit Reaktionen rechnen: mit Widerstand, anderen Meinungen, Kritik, mit der man umgehen muss. Unter Umständen brechen durch Ansprechen von Problemen Konflikte aus: Das gemeinsame Neben­einander im Gefühl, dass es dem anderen genauso geht wie mir, entpuppt sich 
eventuell als Falsch. Doch wenn uns etwas plagt, lohnt es sich, das Problem 
in einem ersten Schritt angemessen und klar anzusprechen, damit sich langfristig etwas ändern kann.

Auch wenn Reden hilft, löst es nicht immer all unsere Probleme. Oft müssen wir Worten auch Taten folgen lassen. Lösungen und Kompromisse die durch die Gespräche entstanden sind, müssen umgesetzt werden. Fühlt man sich missverstanden, muss erneut ein Gespräch gesucht werden.

Miteinander reden, ist gar nicht so einfach. Wir hören häufig nur das, was wir hören wollen. Wir sagen nicht immer, was wir wirklich meinen, um Konflikten aus dem Weg zu gehen.

Voraussetzung gelingender Kommunikation ist das Zuhören: Wenn ich einem Anderen zuhöre und ihn versuche zu verstehen, zeige ich ihm damit meine Wertschätzung und suche Verständigung auf der Basis gegenseitigen Respekts.

Strategien für bessere Kommunikation
Reden kann schwierig sein, wenn man nicht gewohnt ist auszudrücken, was man spürt und denkt. Das kann man lernen und üben, indem man es einfach tut: 
Nutze alltägliche Situationen, sich einzubringen. Einfacher ist das mit einem Menschen, der einem nahesteht und 
interessiert ist.

Das Aufschreiben von Gedanken und Gefühlen hilft, sich klarer darüber zu 
werden, was man braucht. Damit wird es einfacher, sich mit seinen Bedürfnissen in einem Konfliktgespräch einzubringen.

Wir werden besser verstanden, wenn wir versuchen auszudrücken, warum wir etwas wie tun. Damit unser 
Gegenüber uns besser versteht, hilft es, Probleme aus unserer Perspektive heraus anzusprechen. Etwa: «Mir tut es weh, wenn …» oder «Ich fühle mich allein gelassen, wenn …».

Richtige Kommunikation schafft Frieden, weil wir damit Probleme aus dem Weg schaffen. Rede und versuche deinem Gesprächspartner Verständnis und Wertschätzung aufzubringen.

 

Quelle

Bildquelle

Artikel von coaching

Kommentar hinterlassen