30. Mai 2016 in Coaching

Fällt dir das Abgrenzen schwer?


Wer gut für sich sorgen kann, der kann eines auch gut: Er kann sich abgrenzen. Er sagt nicht Ja wenn er Nein meint. Er steht für sich selbst und seine Bedürfnisse ein. Das hört sich gar nicht so schwer an, ist es aber für viele Menschen. Wie oft sagen wir Ja, wo wir Nein meinen. Wir sagen Ja, weil das Nein viel schwerer zu sagen ist.

 

Woran liegt es, dass Menschen sich nicht abgrenzen können?

Der Ursprung liegt of in unserer Kindheit. Grenzen wurden durch die Eltern oder Mitmenschen überschritten. Das Kind wurde genötigt Dinge zu tun, die es nicht tun will oder kann. Solche Situationen legen den Grundstein dafür, dass  bis ins Erwachsenenalter Mühe besteht sich abzugrenzen – Nein sagen fällt schwer und oft wird nach den Bedürfnissen anderer gelebt. Wer als Kind mit Erwachsenenmacht, bis hin zum Missbrauch, konfrontiert wurde, erlebt Grenzüberschreitung. Dazu gehört auch der scheinbar harmlose Satz: „Du musst lieb sein.“ Solche Kinder, lernen nicht die eigenen Privatsphäre überhaupt wahrzunehmen.

 

Wie lerne ich meinen eigenen Grenzen zu spüren – wie sieht meine Privatsphäre aus?

Zu unserem Körper gehören ohne Zweifel die inneren Organe, die Knochen, Muskeln, Augen, Arme und Beine, die Finger und Füsse… und die Haut. Medizinisch gesehen stellt die Haut die äussere Grenze des Menschen dar. Man weiss mittlerweile aber auch, dass ausserhalb der Haut noch ein weiterer wichtiger Bereich zu uns gehört – wir nennen es unsere Privatsphäre. Hast du dir schon einmal überlegt wie deine Privatsphäre – dein Wohlfühlraum aussieht?

Wie viel oder wenig Raum nimmst du ein? Stell dir eine Art Seifenblase vor – sie ist die Grenze deines ganz persönlichen Raumes. Zu unserem Wohlkühlraum gehört der Körper, die Gefühle und Erinnerungen, aber auch unsere Aufgaben und Verantwortlichkeiten. Ausserhalb dieses Raumes befinden sich die anderen Menschen mit deren Gefühlen, Anliegen und Bedürfnissen. Wie sehr lässt du diese äusseren Umstände in deinen Raum eintreten? Fühlst du dich eingeengt, bedrängt in deinem eigenen Raum? Kannst du deine Grenzen waren oder gibt es dort immer wieder Eindringlinge?

 

Hast du Lust auf eine Abgrenzungsübung?

Nimm eine Schnur ca. 7-9 Meter lang und lege diese auf den Boden. Ziehe die Schnur nun um dich herum, so wie du das Gefühl hast, dass die Grenze deines Raumes liegt. Es muss kein Kreis sein, alle Formen sind möglich. oval, eckig, rund, offen oder geschlossen. Stell dir vor du bist im Gespräch mit Bekannten, Freunden oder Arbeitskollegen. Du bist Zuhause oder im Büro. Lass dich von deinen Gefühlen leiten und ziehe deine Grenzen. Wie fühlen sich die Grenzen an, ist diese Linie eher zierlich und platzt sobald sie berührt wird oder ist sie eher eine dichte Hecke. Ist deine Linie dicht oder hat es da und dort Einbuchtungen oder sogar Löcher? Diese Löcher können Zeichen sein, dass die Anliegen anderer in deinen Bereich fliessen. Das Nein sagen kann dadurch schwer fallen. Versuche nun deinen Raum zu schliessen, so dass du immer noch in Kontakt mit den Menschen sein kannst aber du dich vor Eindringlichen schützen kannst. Versuche den Raum grösser oder kleiner zu machen und schau wie es sich für dich am besten anfühlt. Strecke die Arme aus und dreh dich im Kreis, setze oder lege dich hin und spüre nach ob du genug Platz für dich und deine Bedürfnisse hast.

 

Deinen Raum wahren.

Mit Hilfe der Schnur hast du nun etwas sichtbar gemacht, deinen persönlichen Raum. Dieser Raum besteht auch dann, wenn das Seil nicht mehr daliegt. Versuche stehts deinen Raum zu halten. Wenn es Situationen gibt in denen du Mühe hast dich abzugrenzen, du sagst Ja obwohl du Nein meinst. So breite die Hände aus und zeichne in Gedanken deinen Raum nach. Grenze dich ab und wahre deine Privatsphäre.

 

Diese Übung lässt sich wunderbar in einem Coaching bei mir vertiefen. Wir gehen den Spuren deiner Verletztungen nach und bilden deinen Wohlfühlraum – so dass du deine Bedürfnisse lebst und nicht die der anderen.

 

Hast du Fragen oder Anliegen, dann melde dich. Denn wenn wir mit unserer Umwelt verschmelzen, bestehen keine Grenzen mehr zwischen dem ICH und dem DU. Wir können kaum eigene Werte aufbauen. Orientieren uns lieber an der Aussenwelt und das ICH geht mehr und mehr verloren.

 

Ich freue mich auf dich – in Liebe

Nicole

 

 

 

Bildquelle

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Textquelle: Buch Heike Hinsen – Wege zum Wohlfühlgewicht,

 

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